Cornelia Schleimes neueste Papierarbeiten in Aquarelltechnik zeigen feinsinnige Porträts von jungen Frauen. Es sind keine real existierenden Personen, sondern Frauengesichter, die allein ihrer künstlerischen Phantasie entstammen. Schleifen verschiedener Art und Farben zieren die kunstvollen Frisuren der jungen Frauen. Einige schauen zur Seite, andere blicken ihren Betrachtern entgegen und wiederum andere sind in Rückansicht gezeigt.
Die Porträtierten wirken wie lebendige Gegenüber, wie bewegt und zugleich innehaltend in einem flüchtigen Augenblick, dessen Vergänglichkeit durch die zarten und dennoch farbintensiven, fließenden Farben des Aquarells intensiviert wird. Cornelia Schleime erzeugt ,Augen-Blicke‘, spielt mit dargestellten Positionen und Ansichten, die ihre betrachtenden Gegenüber auf unterschiedlichste Weisen miteinbeziehen. Virtuos thematisiert sie das Verhältnis von Kunstwerk und Rezipient und kokettiert mit der Faszination von verschiedenen Blickregimen und Wahrnehmungsmomenten, die es zu ergründen gilt.
Cornelia Schleime wurde 1953 in Ostberlin geboren, studierte 1975 bis 1980 Grafik und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Sie ist Zeichnerin, Malerin, Autorin und Filmemacherin; lebt und arbeitet in Berlin und in ihrem Atelier in Brandenburg. Ihr künstlerisches Schaffen verzeichnet zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Biennale-Teilnahmen und Auszeichnungen.