In "Fragmente eines Ängstlichen" zeigt Stephan Kaluza 72 Varianten von Wasseroberflächen (Öl auf Leinwand) im kleinen Format, als Installation gehängt. Die Bilder variieren in der Art, dass unichrome Flächen sich mit fotorealistischen Darstellungen und abstrakt-pastosen Farbaufträgen abwechseln und einer systematischen Choreographie unterworfen sind. Die Grundfarben der achtzehn Vierergruppen zeigen sich in den unifarbenen Flächen, auf dieser Basis finden Realismus und Abstraktion gleichermaßen statt. Die Ausstellung dieser Malerei folgt so einem logischen Konzept und stellt die Frage nach der "berechenbaren" Emotionalität und Spontanität in der Malerei, nach den Gesetzen des Lichteinfalls und der Lichtbrechung auf Physis; - simples Wasser, in diesem Fall, kleine Ausschnitte. So zielt auch der Titel auf die Wahl der Methode und die Freiheit im Rahmen des Berechenbaren ab.
In seiner neunten Einzelausstellung bei Michael Schultz stellt Stephan Kaluza in seiner gewohnten Weise die Sehgewohnheiten des Publikums auf die Probe. Seine singulären Formen aus ‚Es ist wert, daß es zugrunde geht‘ von 2013 und die verschwindenden Flußlandschaften aus ‚The Disappeared‘ im Jahr 2015 waren bereits wegweisende Vorläufer seiner aktuellsten Untersuchungen zu Präsentation und Perzeption von Gemaltem. Stephan Kaluza wurde 1964 in Bad Iburg geboren. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.