„Strictly Speaking, I just want to lie on the sofa and take things easy. Howewer, my ideas hunt me down and force me to continue working. I don’t smoke. I don’t drink. And I don’t use drugs. So there is no other escape, only my work!“ (Nathalia Edenmont)
Nathalia Edenmonts Fotografien sind schön: faszinierend, verstörend, gar traurig schön. Sie arrangiert Stilleben aus Frauen, Kindern, Männern, Schmetterlingen und Blumen im Stil alter Meister, zitiert bekannte Elemente der christlichen Ikonografie und Kunstgeschichte. Es ist die Vergänglichkeit unseres Daseins, auf die sie anspielt und mit der sie spielt; die Schnittblumen in ihren Fotografien sind tot, aber sie sind wunderschön. Die Schmetterlinge ebenfalls. Deren Schönheit ist generell sublime, sie leben häufig nur für zwei oder drei Tage. Schönheit lebt also nicht nahe an Gott, sondern am Risiko, nahe an Vernichtung und nahe am Tod. Edenmont spielt mit dieser Ästhetik des Grotesken. Und sie provoziert, überschreitet bewusst die Grenze unserer Normen. Ihre Fotos verführen und konfrontieren uns mit uns selbst, mit unserer eigenen Wahrnehmung und persönlichen Wertvorstellungen.
Nathalia Edenmont erschafft in ihren Fotografien eine surreale Wirklichkeit, indem sie unsere Wirklichkeit abbildet - ,ungeschminkt': Sie arbeitet analog, mit echten Materialien und mit einer großen Frontkamera, verschiedenen Linsen und einem 8 x 10 inch Planfilm, den sie aus den USA importiert. Häufig finden sich autobiographische Anspielungen in ihren Werken. In einigen posiert sie selbst als Modell, in anderen verarbeitet sie Kindheitserlebnisse. Ihre Kindheit war nicht einfach, als sie 12 Jahre alt war verstarb ihr Vater, zwei Jahre später ihre Mutter.
Nathalia Edenmont wurde 1970 in Jalta (Ukraine) geboren und studierte an den Staatlichen Kunstschulen in Kiew und Simferopol und an der Forsberg International School of Art and Design in Stockholm. Sie lebt und arbeitet in Stockholm.