Der 1961 in Enger geborene Maler arbeitet mit Licht. Für seine Ausstellung bei schultz contemporary hat er unter dem Titel be water einen Zyklus aus dem Schaffen der letzten zehn Jahre zusammengestellt, der in monochromen Grau- und Weißvariationen gehalten ist und mit changierendem Licht zum Leben erwacht.
Symbolhafte Zeichen schweben auf den schimmernden Leinwandoberflächen, die durch ihre Verpackung in blendweiße Rahmen Objektcharakter gewinnen. Udo Nögers diffizile Arbeitsweise bewegt sich am Übergang vom Tafelbild zum Lichtobjekt Seine Lichtgemälde bestehen aus mindestens drei hintereinander auf den Keilrahmen montierten Gewebeschichten, die in ihrer unterschiedlichen Behandlung dadurch dem Licht einen eigenen Aktionsraum schaffen. Um diesen zu schaffen, verwendet Udo Nöger in Paraffinöl getränktes Gewebe und legt darunter Leinwände mit grober Struktur. Aus der optischen Überlagerung variabler lichtdurchlässiger Ebenen öffnen sich Durchblicke und es erscheint das Bild; in manchen Werken stellt sich das biologische Phänomen der Nachbilder ein. Seine Kunstwerke entstehen mit Lichtenergie, die von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden. In der physikalischen Quantennatur des Lichts sind die Begriffe ‚Licht’ und ‚Materie’ nicht trennbar; Licht wird als Teilchenladung und gleichermaßen als Wellenbewegung angesehen. Das Sichtbarmachen dessen ist der künstlerische Auftrag Nögers.
Durch die komplexe Bearbeitung wird das Licht mit all seinen vielfarbigen Facetten hier selbst zur Materie.Er schafft durch seine Materialwahl vibrierende Oberflächen, auf die das Licht trifft. Diese Schichten werden vom Licht durchdrungen und sind gleichzeitig selbst reflektierende Ebenen. In der Spannung zwischen Absorption und Reflektion wird die Vielgestalt des Lichts und seiner Schwingungen erfahrbar. Die faktische Vielschichtigkeit dieser Gemälde erschließt sich erst bei detaillierter Betrachtung.