Der 1976 in Rumänien geborene und heute in Budapest in Ungarn lebende ungarische Künstler Sándor Szász setzt sich in seiner Kunst kritisch mit den Stilblüten kommunistischer Strukturmaßnahmen Rumäniens auseinander. Die zwischen 2013 und 2015 gefertigten Gemälde und Collagen, entstanden als persönliche Auseinandersetzung mit dem 1988 vom rumänischen Diktator Nicolae Ceaușescu durch den Bau eines Staudammes mutwillig überfluteten Heimatdorf des Künstlers Bezidu Nou (dt. Neudorf). Unter der offiziellen Doktrin, genannt „Die goldene Epoche“ (rum. Epoca de Aur) wurden die Bewohner umgesiedelt, ihre Häuser abgerissen und Schulen der Minderheiten zerstört, um einen „Neuen Menschen“ nach sozialistischer Formung zu erziehen. Szász zeigt romantisch anmutende, erst auf dem zweiten Blick sich apokalyptisch entpuppende Szenen auf, für die er als Ausgangsbasis persönliche Ereignisse und Empfindungen, Fotos, Filme und Berichte aus der Vergangenheit verwendet, einer Zeit von persönlicher Entwurzelung und Verlust von individueller Identität.