André Evard (1876-1972) war ein wegweisender Maler der Schweizer Moderne. Er malte zeitlebens sowohl gegenständlich als auch konstruktiv; seine ersten geometrischen Abstraktionen entstanden bereits im Jahr 1913. Damit zählt Evard zu den ersten nicht figurativ arbeitenden Künstlern und gilt als einer der Vorreiter konstruktiv geometrischer Malerei in der Schweiz.
Auf eine einzige Stilrichtung wollte sich der Studienfreund des berühmten Architekten und Designers Le Corbusier (1887-1965) jedoch nie festlegen. Evard verband klassische Stilrichtungen, aber auch Impressionismus, Kubismus und Konstruktivismus miteinander und entwickelt eine eigene Formensprache und Malweise: Völlig gegensätzliche Farben erstrahlen in vollkommener Harmonie, das Licht ist auf so kunstvolle Weise eingesetzt, dass die ohnehin schon intensive Farbigkeit auf die Spitze getrieben wird, Räumlichkeit bleibt trotz Abstraktion erhalten
Die Ausstellung zeigt Ölgemälde auf Hartfaserplatten und kleinformatige Aquarelle in Mischtechnik, datiert von 1908 bis in die 1960er Jahre. Den thematischen Schwerpunkt bilden André Evards Darstellungen der Natur: Spektakuläre Sonnenuntergängen, leuchtende Sonnenblumen, ins surreale gleitende Landschaften und durchkomponierte Stillleben.