Jonas Hoedicke (*1984 in Berlin) arbeitet als Zeichner, Bildhauer und Maler. Er wuchs in Berlin auf, im Umfeld des Neuen Expressionismus, und studierte von 2007 bis 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf, bei den Malern Markus Lüpertz und Siegfried Anzinger.
Bevor Hoedicke ab 2013 zu malen anfing, galt seine Leidenschaft der Bildhauerei und auch in seinen Gemälden lässt die Darstellung von Bewegung und plastischen Behandlung der Figur spüren, dass der Künstler aus der Skulptur kommt. Es waren insbesondere die Herangehensweise und die Skulpturen von Oskar Schlemmer und Norbert Kricke, die sein skulpturales Schaffen prägten, und ein beiläufiges, alltägliches Erlebnis, das entscheidend zu seinem unverkennbaren Stil beitrug: „Als ich beim Aufräumen im Schuppen unseres Hausen in Irland den Müll verbrannte, blieb Aluminiumdraht übrig“ erzählt Hoedicke, „ich knäulte ihn zusammen. Das war’s!“.
Von diesem Moment arbeitet der Künstler mit Draht, wickelt ihn in Kreisen, Schlaufen und Verschlingungen zu menschlich anmutenden Figuren. Sie sind ohne Gesicht, geschlechtslos und ohne individuelle Merkmale. Hoedicke gießt sie in Bronze und malt sie in Acryl auf Leinwand, aus schwungvoll-dynamischen Linien in abstrakt-gegenständlichen Bildräumen von expressiver Farbigkeit. Genaue Szenen erschließen sich nicht, häufig haben diese Bildräume urbanen Charakter, auf einigen sind Fragmente der Stadt Berlin erkennbar. Wie auf einer Bühne, Kulisse, agieren die Figuren und lassen den pulsierenden Charakter der Großstadt förmlich spüren.
Die Ausstellung zeigt Leinwandarbeiten und eine Bronzeskulptur.