Die Bilder des jungen New Yorkers Damian Stamer wurden bereits vielfach prämiert, unter anderem mit einem Fulbright Stipendium und einem Rotary Ambassadorial Scolarship. Der 1982 in Durham / North Carolina geborene Maler hat an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste in Budapest, der Staatsakademie Stuttgart, an der University of North Carolina in Chapel Hill und an der Arizona State University studiert.
Stamer arbeitet autobiographisch. Seine bei schultz contemporary präsentierte Serie Home besucht die Stätten seiner Kindheit in North Carolina, denen der Künstler seit vielen Jahren beim stetigen Verfall zusieht. So erwecken auch die in Grautönen mit äußerst reduzierter Farbigkeit gehaltenen Malereien auf Holz die Assoziation mit verbleichenden, in Auflösung befindlichen Schwarzweißfotos. Voller Kratzer und Zerstörungen durch den Faktor Zeit. Visuelle Eindrücke erinnerter langer Überlandfahrten lassen ihn diese Orte durch das Setzen von malerischen Zeichen erneut erkunden. Festhalten-Wollen und Hingabe an den ’Zahn der Zeit’ stehen sich in Stamers Gemälden spannungsvoll gegenüber. Zerstörte Oberflächen, Verwischtes, Bildstörungen bewirken den starken Widerspruch zwischen traditionellem, lesbaren Landschaftsbild und dem bewußten Sabotieren eben dieser Illusion. Zwischen den erkennbaren Fragmenten von ländlicher Architektur scheinen andere Bildeindrücke bereits während des Betrachtens zu verwittern, schier ganz zu verschwinden. Ein Eintauchen in das vorgebliche Sujet eines abgebildeten Ortes ist nicht länger möglich.
Die Landschaftstradition der Amerikanischen Moderne mischt sich in Damian Stamers Bildern mit europäischen Einflüssen und emulgiert in seinen sensiblen Beobachtungen zum übergreifenden Statement. Er bekennt sich, gerade als junger Amerikaner, zur Neuen Leipziger Schule und trägt diese Grundlage hinüber in seinen Abgesang an den maroden Amerikanischen Süden.
Mit seiner Malerei erschafft er schroffe Monumente vergangener Orte; er zeigt in seiner malerischen Dekonstruktion der physikalischen Örtlichkeit die historische Schichtung gewesener Zustände von Vergänglichkeit auf, eine aller Landschaft von vornherein innewohnende Idee von Zeit.